Die Temperaturen steigen wieder in die Höhe und das bedeutet für viele Hunde – ab ins Wasser! Damit der Badespaß für Hunde zu einer tollen Erfrischungspause wird und nicht beim Tierarzt endet, möchte ich euch in dem folgenden Blogartikel, ein paar hilfreiche Tipps an die Hand geben, worauf ihr achten solltet.

Badespaß für deinen Hund

Mein Labrador Charlie ist der typische Retriever –  sobald er Wasser riecht, ist er nicht mehr zu halten. Egal wie dreckig es ist, er suhlt sich da drinnen ausgiebig und erst recht bei sommerlichen Temperaturen. Das möchte ich ihm auch nicht vorenthalten und darum wählen wir insbesondere im Sommer Gassitouren, die an kleinen Weihern oder auch Flüssen vorbei führen, damit er sich dort immer mal wieder abkühlen kann. Baden ist auch nicht nur für die Abkühlung gut, sondern schont auch die Gelenke und beansprucht die Muskeln ohne sich zu überlasten. Also neben dem Badevergnügen auch echt noch ein tolles und möglichst schonendes Fitnessprogramm. Genau das Richtige für Bewegungsmuffel Charlie.

sicherer Badespaß für Hunde

Schwimmen muss gelernt sein

Nisha und Debbie sind beide nur bedingte Schwimmer. Debbie liebt es in den Weiher zu gehen, um sich mal kurz abzukühlen. Allerdings geht sie nur bis zum Bauch hinein und dann schnell wieder raus. Nisha ging bis letztes Jahr gar nicht ins Wasser –  selbst im Sommerurlaub und bei über 35 Grad Hitze, wollte sie partout nicht ins kühle Nass. Dieses Jahr waren wir allerdings bei uns an der Gründlach und die ist sehr flach. Dort warf ich für die Gassihunde immer mal wieder Leckerchen hinein zum rausfischen. Von diesem Tag an, traut sich Nisha auch ins Wasser zu gehen und sie hat sogar richtig Spaß daran, nach Leckerlies zu tauchen. Sie wird nie die große Schwimmerin werden und spätestens beim Tough Hunter im September werde ich das wieder merken. Aber mit Ruhe und Geduld, hat sie sich auch überwunden. 

Zwingt euren Hund nicht ins Wasser zu gehen. Sucht euch beim ersten Mal eine flache und übersichtliche Stelle heraus und geht gemeinsam mit eurem Vierbeiner ins Wasser. Er soll sich langsam daran gewöhnen und sich mit dem nassen Element vertraut machen. Gebt ihm Zeit und seid geduldig. Nicht jeder Hund wird zum Schwimmer. Zeigt ihm, dass er euch vertrauen kann und gebt ihm bei den ersten Male Hilfestellung. Wenn sich euer Liebling dann sicher im flachen Wasser bewegt und ihr merkt, dass er Spaß daran hat, dann könnt ihr ihn langsam mit Futter oder Spielzeug ins tiefere Wasser locken. Achtet hier darauf, dass ihr noch gut stehen könnt und der Hund anfangs minimal den Boden unter den Pfoten verliert. Hier könnt ihr ihm dann Hilfestellung geben und ihm beim Schwimmen unterstützen. 

Nicht jedes Gewässer ist für euren Hund ungefährlich

Schaut euch die Gewässer an, bevor ihr euren Hund dort hinein springen lasst. Denn in unbekannten Wasserstellen können sich einige Gefahren lauern, wie zum Beispiel Scherben oder spitze Steine am Untergrund, an denen sich euer Hund die Ballen aufschneiden kann. Dies ist immer alles andere als schön, denn wenn das passiert, blutet es oftmals sehr stark und heilt nur langsam wieder zu, aufgrund der Dauerbelastung. In Flüssen können starke Strömungen oder im Meer hohe Wellen sein, die eurem Liebling gefährlich werden können. Bevor ihr euren Hund in das Wasser lasst, schaut euch die Uferbedingungen an, ob sie flach genug sind, dass euer Vierbeiner diese nach dem Badespaß wieder selbständig erklimmen kann. Zeigt eurem Hund am besten, die Stellen an denen er wieder raus kommen kann. Hinzu lasst ihm im Gewässer nicht unbeaufsichtigt, damit ihr jederzeit noch eingreifen könnt, falls es zu Problemen kommt. 

Achtet auf Blaualgen, denn diese sind nicht nur für uns Menschen sondern auch für Hunde gefährlich. Leider kommt es auch immer wieder mal zu Todesfällen aufgrund von Blaualgenvergiftungen. Ich kann mich gut erinnern, als der Dechsendorfer Weiher bei uns in der Nähe fast jährlich aufgrund von Blaualgen gesperrt war oder auch der Rothsee mit seinem Hundestrand. Blaualgen schädigen vor allem die Leber und Hunde nehmen beim Planschen oder auch beim Trinken die giftigen Bakterien auf. Erste Anzeichen für eine solche Vergiftung sind Appetitlosigkeit, Schwäche und Erbrechen. Sollte euer Hund, diese Symptome nach einem Badeausflug aufweisen, dann geht mit ihm bitte schleunigst zum Tierarzt.

Sicherer Parasiten- und Impfschutz

Achtet bei Parasitenhalsbändern oder auch bei Spot Ons auf die Wirksamkeit nach dem Badevergnügen. Besprecht es hierzu mit eurem Tierarzt oder lest den Beipackzettel genau, ob der Schutz nach dem vermehrten Baden öfters aufgefrischt werden muss. Es gibt Parasitenhalsbänder, denen Wasserkontakt nichts ausmacht, andere hingegen verlieren ihre Wirksamkeit. Hinzu solltet ihr auch darauf achten, ob die Stoffe des Parasitenschutz auch dem Gewässer nicht unbedingt schadet. Dies alles kann euch euer Tierarzt aber beantworten.

Beim Impfschutz solltet ihr unbedingt auf die Leptospirose Impfung achten, denn insbesondere im Hochsommer steigt die Gefahr der Ansteckung stark an. Die Hunde können sich nicht nur beim Trinken sondern auch beim Baden anstecken, insbesondere in stehenden Gewässern. Daher achtet darauf, dass ihr euren Hund nach dem Baden auch mal mit sauberen Wasser abduscht und auch immer sauberes Wasser zum Trinken bei Spaziergängen dabei habt. Zeigt eurer Hund Symptome wie Appetitlosigkeit, Erschöpfung oder Erbrechen, dann stellt euren Vierbeiner unbedingt dem Tierarzt vor. Leptospirose muss mit Antibiotika behandelt werden, ansonsten kann es bis zu Nieren- oder Leberversagen kommen. Hunde könnten die Leptospiren sogar an den Menschen übertragen, daher ist damit nicht unbedingt zu Spaßen und auf einen guten Impfschutz zu achten.

Gesundheitliche Gefahren vorbeugen

Wenn wir mit Charlie an einem Hundestrand sind, ist er fast nicht mehr aus dem Wasser zu bekommen. So geht es vielen Hundehaltern, da auch Hunde während des ganzen Badespaß nicht merken, wenn sie erschöpft sind und im Grunde gar nicht mehr können. Das birgt dann wieder Gefahren wie die Erschöpfung, die dann sogar zum Ertrinken führen kann. Untrainierte Hunde oder auch Hunde, die bis zur Erschöpfung schwimmen, neigen der Gefahr zu einer Wasserrute, was eine schmerzhafte Lähmung des Schwanzes bedeutet.Diese muss unbedingt vom Tierarzt mit schmerzlindernden Medikamenten behandelt werden. diesem Grund ist es wichtig, dass ihr eurem Hund auch immer mal wieder eine Zwangspause unterziehen lasst, insbesondere wenn ihr länger an einem Hundestrand verweilt. Holt ihn immer mal wieder zu euch und lasst ihn ihm Schatten ausruhen und wieder zu Kräften kommen.  

Darüber hinaus solltet ihr auch immer die Wassertemperatur unter die Lupe nehmen. Bei kalten Gebirgswasser bspw. ist eine Unterkühlung des Hundes schnell passiert, die er aber vor lauter Badespaß auch gar nicht bemerkt. Hier droht dann auch wieder die Erschöpfung oder auch die Schwächung der körpereigenen Abwehr, was dann wiederum Infektionen nach sich ziehen kann. 

Es kommt auch immer mal wieder vor, dass Hunde nach dem Badevergnügen zu Hautreizungen oder Ausschlägen neigen. Manchmal ist dies die Folge von schlechter Wasserqualität oder auch von sehr sensibler Haut. Hier kann es auch von Rasse zu Rasse unterschiedlich sein. Rassen wie Retriever oder Neufundländer, die für die Wasserarbeit gezüchtet wurden, haben eine robustere Hautschicht als manch für gewöhnlich wasserscheue Rassen. Durch ein langes Badevergnügen wird der natürliche Hautschutzmantel eures Vierbeiners strapaziert und bieten somit ein gutes Plätzchen für Bakterien und Pilze, die wiederum Infektionen hervorrufen. Daher ist es wichtig, dass ihr euren Liebling immer mal wieder nach Hautrötungen, Schuppen, Haarausfall oder Juckreiz kontrolliert und gegebenenfalls zum Tierarzt geht. 

Seitdem ich Charlie kenne, hat er Probleme mit den Ohren. Besonders im Sommer, er geht baden und dann hat er Wasser in den Ohren. Da er Schlappohren hat, kommt beim Trocknen nicht allzu viel Luft hin und es ist ein toller Nährboden für Bakterien und Pilze. Ohrentropfen mag er überhaupt nicht und sträubt sich auch sehr dagegen. Achtet einfach auf eure Hunde, wenn sie sich viel an den Ohren kratzen oder Schütteln, dann kann es gut möglich sein, dass sie eine Ohrenentzündung haben, die auch echt schmerzlich für den Hund ist. Kontrolliert die Ohren regelmäßig, achtet auf den Geruch und auf die Farbe. Bei Unklarheiten bitte einen Arzt drüber schauen lassen. Wichtig, solange euer Hund in Behandlung ist, bitte nicht ins Wasser lassen, damit die Heilung nicht gehindert wird.

Spielespaß mit Wasser

Wir machen gerne Leckerchen Suchen im Wasser. Dazu werfe ich Leckerchen und meine Hunde lieben es, danach zu tauchen. Dies kann man auch sehr gut in niedrigen Gewässern machen, wo schwimmen nicht ganz so gut geht. Charlie liebt es auch zu apportieren, hierzu eignen sich Hundespielsachen, die fürs Wasser geeignet sind und dann auch schwimmen. Wir haben immer mal wieder eine Frisbee dabei und Charlie liebt es diese dann aus dem Wasser zu holen. Hier solltet ihr unbedingt auf Strömungen achten, damit zum einen das Spielzeug nicht wegschwimmt und zum anderen euer Hund beim hinterher schwimmen, nicht mit in die Strömung gezogen wird, aus der er sich je nach Stärke nur schwer wieder befreien kann. Zur Not eignen sich hier auch Stöckchen, hier müsst ihr aber auf die Verletzungsgefahr achten.

sicherer Badespaß für Hunde

Was viele Hunde auch lieben, einfach mal gemeinsam mit Herrchen oder Frauchen schwimmen. Hier müsst ihr nur aufpassen, Charlie zum Beispiel liebt es, sich am Rücken von mir festzuhalten, da er manchmal zu faul zum schwimmen ist. Oder leiht euch mal ein Kanu aus und macht eine Kanutour zusammen mit eurem Hund. Das kann auch sehr spaßig werden. Charlie hatte uns damals zum kentern gebracht ;-D Also wie ihr seht, es gibt viele Möglichkeiten, mit eurem Hund Spaß im Wasser zu haben und was bei sommerlichen Temperaturen gleich doppelt so viel Spaß macht.

Fazit

Habt einen tollen Badespaß mit eurem Hund. Checkt mal eure Seen in der Umgebung nach Hundestränden aus, damit findet euer Liebling dann noch den ein oder anderen Hundekumpel zum spielen. Darüber hinaus checkt mal die Freibäder nach Hundebadetagen am Ende der Saison. Das ist auch immer ein großer Spaß für wasserverrückte Hunde. Ansonsten achtet immer auf euren Vierbeiner, wie er sich verhält und schaut ein wenig vorausschauend, das verhindert den ein oder anderen Unfall. 

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