Trotz Corona beschlossen mein Freund und ich dieses Jahr für 12 Tage nach Frankreich zu fahren. Dort wollten wir gemeinsam mit den Hunden ein wenig Kraft tanken und die Natur erkunden. Nachdem wir mit unserer Planung dieses Jahr recht spät dran waren und wir den Urlaub sehr kurzfristig gebucht haben, waren wir mit den Zielen recht flexibel. Geplant war nun: Lyon, Melve in Haut Provence sowie Cannes und ein Zwischenstopp in Mailand auf dem Heimweg.

Mit dem Blogbeitrag möchte ich euch von unseren Erlebnissen und Erfahrungen mit Hund berichten, damit auch ihr ein solch schönen Urlaub mit Hund in Frankreich verbringen könnt.

Im Sommer 2022 entschieden wir uns nochmal für Frankreich und machten auf dem Weg nach Südfrankreich ebenfalls Halt in Lyon. Ich habe hier den Blogbeitrag nochmal angepasst und unsere neuen Erkundungen in Kursiv dazu geschrieben. 

Einreisebestimmungen für Hunde nach Frankreich

Frankreich zählt als eines der hundefreundlichsten Ländern in Europa, denn auch die Franzosen halten sehr gerne ein oder mehrere Hunde als Haustier. Seit 1979 gibt es in Frankreich keine Hundesteuer mehr. Auf unserer Reise entdeckten wir selten Verbotsschilder und falls doch, werden diese oftmals von Hundehaltern erfolgreich ignoriert.

  • Ihr benötigt den blauen EU-Heimtierausweis für die Einreise mit Hund. Aufgrund der offenen Grenzen wird hier aber nicht kontrolliert. Campingplätze oder auch Hotels verlangen oftmals die Ausweise der Hunde. 
  • Euer Hund muss mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein und dieser muss im Heimtierausweis eingetragen sein. 
  • Es dürfen nur Hunde mit einer gültigen Tollwutimpfung nach Frankreich einreisen. Die Erstimpfung muss mindestens 21 Tage vor der Einreise gemacht werden. Da ist im Grunde vor allem mit der Einreise eines Welpens unbedingt zu beachten. 
  • Parasitenabwehr ist vor allem für die Mittelmeerregion empfohlen, da hier über Würmer und Stechmücken gerne Babesiose, Leishmaniose und Herzwurmerkrankungen übertragen werden können. Hier solltet ihr vorher mit eurem Tierarzt sprechen. Nisha und Charlie trugen ihr Seresto Halsband, wie zuhause auch. 
  • Weitere wichtige Utensilien für einen entspannten Urlaub mit Hund, findet ihr auch in meinem Blogbeitrag Reiseplanung mit Hund.

Einreisebestimmungen für sogenannte „Kampfhunde“

Habt ihr einen sogenannten „Kampfhund“, solltet ihr euch vorher über die Anlagehunde in Frankreich informieren. Frankreich teilt einige Hunde in Kategorie 1 ein, welche nicht nach Frankreich einreisen dürfen. Es handelt sich hier auch um eine Straftat und der Hund darf eingezogen und sogar getötet werden. Kategorie 2 Hunde, wo bspw. auch der Rottweiler drunter fällt, dürfen einreisen. Allerdings muss hier ein Abstammungsnachweis mitgeführt werden, sowie haben diese Hunde Leinen- als auch Maulkorbzwang. Erkundigt euch vorher bei der Landwirtschaftsabteilung der Französischen Botschaft, ob euer Hund in einer dieser Kategorien fällt. Vor allem bei Mischlingen, wollen sie oftmals ein Foto sehen und entscheiden dann. 

Anreise mit Hund nach Frankreich

Wir fuhren morgens um sechs Uhr von Heroldsberg aus los, um noch die kühlen Stunden zu nutzen. An diesem Tag hatten wir Glück da es weder in Deutschland noch in Frankreich übermäßig heiß werden sollte. Wir fuhren an einem Sonntag und nutzen das LKW Fahrverbot auf den deutschen Autobahnen. Im Grunde hat es von Heroldsberg nach Lyon eine Fahrtzeit von sieben Stunden, wenn mein Freund nicht vergessen hätte, die Option „Mautstraßen vermeiden“ auszuschalten. Somit tuckerten wir ab der französischen Grenze für 5 Stunden anstatt 2,5 über kleine französische Dörfer nach Lyon. Es bot uns einen schönen Einblick in die französische Landschaft und wir konnten zwischendurch mit den Hunden einen schönen gemütlichen Gassigang unternehmen. Nisha als auch Charlie ertrugen die lange Fahrt sehr gut und entspannt. 

Im Sommer 2022 fuhren wir ebenfalls kurz vor sechs von Leinburg nahe Nürnberg aus los. Einen Stopp legten wir in Freiburg kurz vor der französischen Grenze ein. Von Leinburg bis dahin waren es circa 3,5 Stunden und demnach circa die Hälfte der Strecke. Hier gibt es den Tier- Naturerlebnispark Mundenhof, den ich für eine Pause und Gassiort wärmstens empfehlen kann. Ihr bezahlt hier für den Parkplatz und könnt dann mit dem Hund kostenlos in den Wildpark gehen. Wir liefen mit den Hunden circa eine Stunde umher und schauten uns die Affen, Esel, Pferde und weitere Wildtiere an. Es war für die Hunde der perfekte Gassigang um wieder bissl müde zu werden und für uns ebenfalls eine tolle Erholung. Kurze Stärkung dann noch kurz in dem Biergarten vor Ort und weiter ging es in Richtung Lyon. 

Lyon mit Hund

Wir verbrachten zwei Nächte in Lyon. Wir buchten uns über Booking.com ein Apartment im Haus Quadraverde. Es liegt circa 5km von Stadtmitte entfernt. Ein Park befindet sich direkt um die Ecke – perfekt für den kurzen Pippigang. Wenige Tage vor unserer Ankunft bekam ich eine Code zugeschickt, mit dem wir problemlos in unser Apartment kamen. Dies ermöglichte uns ein problemloses Ein- und Auschecken. Das Apartment war nicht recht groß, aber für uns und die Hunde völlig ausreichend. Ein schönes Badezimmer, eine kleine Küchenzeile sowie ein Doppelbett. Für die Hunde wurden keine zusätzlichen Gebühren fällig.

Dieses Mal übernachteten wir in einem Hotel in Zentrumnähe. Es war in Ordnung. Das Zimmer war allerdings sehr Mini und wir waren froh, die Fahrräder nicht dabei zu haben. Darüber hinaus gab es nur öffentliche und gebührenpflichtige Parkplätze vor dem Haus, was es ein wenig umständlich machte. Dafür waren wir schnell im Zentrum und hatte Cafes direkt vor der Tür, was essenstechnisch ein toller Vorteil war. 

Parc de la Tête d’Or mit Hund

Der Parc de la Tête d’Or war für uns das absolute Highlight in Lyon. Der Park liegt ziemlich zentral und ist gut mit Bus oder auch mit dem Auto zu erreichen. Die Parkplätze in Lyon sind im kompletten August anscheinend gebührenfrei, was uns sehr entgegen kam. Wir selbst hatten keine große Erwartungen an den Park und wollten da mal kurz vorbei schauen, damit die Hunde ihr Geschäft verrichten können. Aus dem kurz vorbei schauen wurde ein 4 stündiger Trip durch den Park. Der Park ist sehr schön angelegt, breite Wege, einen Botanischen Garten, einen großen See und das Highlight – einen Zoo! Es wurde zu dem Zeitpunkt zwar einiges in dem Park umgebaut, aber wir sahen: Giraffen, Zebras, Antilopen, Wasserbüffel, Pelikane, Schildkröten, Affen und Rotwild. Charlie und Nisha nahmen es ziemlich gelassen und hatten viel zu schnüffeln.

Es war auch nicht viel Andrang an dem Tag und wir konnten die Eindrücke in Ruhe auf uns wirken lassen. In dem Park gibt es auch noch zwei kleine Hundeparks, einer davon mit einem Miniparcours für Hunde. Hier durften Charlie und Nisha von der Leine und eine kurze Zeit umher düsen. Auch hier in dem Hundepark war nicht viel los. Am Ufer des Sees hatte Charlie auch die Gelegenheit mal kurz schwimmen zu gehen.

Im Parc de la Tête d’Or gibt es auch einige kleine Biergärten. Hier aßen wir im Buvette de l’Observatoire. Die Bedienung war sehr freundlich, sprach Englisch und wir bekamen auch eine englische Speisekarte. Der Salat als auch die Käseplatte wurden schnell zubereitet und waren köstlich. Ich kann es nur empfehlen. 

Auch im August 2022 waren wir wieder im Parc de la Tête d’Or und waren auch hier wieder sehr begeistert. Wir wurden auch dieses Mal nicht enttäuscht und genossen mit Charlie und Nisha den längeren Gassigang durch den Park. Zum Schluss gingen wir beide auch noch getrennt in das große Gewächshaus, welches sich ebenfalls im Park befindet. Hier dürfen Hunde nicht mit hinein aber es ist dennoch lohnenswert einmal umher zu laufen und die große Pflanzen zu betrachten. 

Anschließend brachten wir die Hunde zurück ins Apartment. Sie waren von den ganzen Eindrücken ziemlich müde. Jörg und ich nahmen dann die Fahrräder und fuhren alleine in Richtung Altstadt. Die Altstadt war sehr gut besucht sowie die Basilique Notre Dame de Fourviere. Aufgrund der doch vielen Menschen sowie des Wetters war es eine gute Entscheidung ohne Hunde zu gehen.

Promenade an der Rhöne mit Hund

Am Abend nahmen wir die Hunde und fuhren mit Ihnen an die Rhöne. An der Promenade war hier einiges los. Die Menschen sitzen auf den großen Treppenstufen oder auf der Wiese und tranken mit anderen einen Feierabend Drink. Entlang der Promenade befinden sich verschiedene kleine Restaurants und Bars. Auch hier war es mit den Hunden kein Problem, einen Platz zu bekommen. Charlie und Nisha lagen unterm Tisch, während wir den lauen Sommerabend an der Rhöne genossen. 

Lugdunum – Théatres Romains mit Hund

Im Sommer 2022 besuchten wir Lyons größtes Theater, das zu Römerzeiten Platz für 10.000 Zuschauer bot. Inzwischen dient es als Freilichtbühne für bis zu 4800 Zuschauer. 

Außerhalb der Spielzeiten ist es frei zugänglich und man kann hier gut mit den Hunden ein wenig umherschlendern. Unten gab es auf einer kleinen Wiese einen kleinen Getränkewagen für Kaffee und kalte Getränke und ein paar Liegen. Hier machten wir mit den Hunden eine kleine Pause bevor es wieder die vielen Treppenstufen nach oben ging. Es ist durchaus ein kleiner Besuch wert und bietet eine tolle Fotokulisse. 

Jardin des Curiosités mit Hund

Ein kleiner Tipp von mir und wir waren da nur ganz zufällig. Nicht weit von dem Theater gibt es den kleinen Park Jardin des Curiosités. Hier waren wir kurz vor Sonnenuntergang am ersten Abend. Es steht zwar am Eingang dran, dass Hunde verboten sind aber ebenfalls auch das Picknicken. In dem Park sitzen aber viele Einheimische auf Picknickdecken oder auf den Bänken und genießen von dort die tolle Aussicht über die Stadt. Wir saßen hier nach dem Abendessen mit Charlie und Nisha ein wenig auf einer der vielen Bänke und genossen den ersten Abend in Lyon.

Die Hunde waren hier kein Problem. Niemand störte sich an den beiden. Ganz im Gegenteil, sie wurden eher angelächelt. Der Park ist sehr klein aber liegt auf dem Hügel und man kann Abends durchaus vom Flußufer die Treppenstufen nach oben laufen und dort dann den Abend bei einer Flasche Wein ausklingen lassen. 

Fazit Lyon mit Hund

Wir hatten keine großen Erwartungen an Lyon. Aus dem Grund waren wir sehr überrascht, wie freundlich die Menschen hier waren. Mit Charlie und Nisha hatten wir in der Zeit nirgends Probleme. Sie durften überall mit hinein und wir hatten nie den Eindruck, dass sich Leute von ihnen belästigt fühlen. Ich persönlich würde Lyon jederzeit wieder mit Hund besuchen. Auch ein Apartment oder Hotelzimmer mit Hund zu buchen, war kein großer Akt. Was ich vorab auch schon mal sagen kann – wir bezahlten in keiner der Unterkünfte für die Hunde extra. Sie waren immer im Preis inbegriffen. 

Auch bei unserem 2. Besuch im Sommer 2022 hatten wir mit den Hunden nirgends Probleme. In jedem Cafe boten sie uns gleich Wasser für die Hunde an und wir hatten hier nie den Eindruck lästig zu sein. Die Hunde kosteten in dem Hotel 5 Euro extra die Nacht, aber auch das war in Ordnung. In der Stadt waren alle Hunde auch an der Leine und somit hatten wir auch nirgends eine unangenehme Hundebegegnung. Wir kommen auch gerne ein 3. Mal wieder. 

Hier geht es weiter für Tipps und Ausflüge mit Hund in der Haut-Provence.

Kommentieren nicht erlaubt.